Merkur
Merkur

31.12.2018

Wir haben noch mit einem ganz lieben Besuch unser Altjahr ausklingen lassen. Vor allem kam natürlich mein Herrchen, und das freut mich immer riiiiesig. Da leg ich mich dann zu seinen Füssen, oder mache mit ihm einen Spazi und dann bin ich restlos happy.

Aber heute kam noch das Frauchen vom Shino, den unser Frauchen jede Woche massieren geht, sie wollte uns so gerne mal besuchen. Sie kam in einem Stuhl mit Rädern dran, man könnte fast sagen, einem Schlitten. Mir kam nämlich kurz der Gedanke, dass man sie darin sicher sehr gut hätte ziehen können. - Ja ich weiss, aber ich bin halt ein Zughund, Schlittenhund, warum also nicht auch ein Rollstuhlhund!? Sie kann aber schon auch noch laufen, aber nebst den zwei eigenen Pfoten hat sie dann noch ein paar Hilfspfoten dazu, dann hat sie also auch vier wie wir, das ist doch genial.

Wir haben uns wirklich aneinander gefreut, und wir haben natürlich sofort Kumpel Shino an ihr gerochen, genau wie Frauchen jeweils riecht, wenn sie von ihm zurückkommt. Und da merkten wir heute schnell, wer dieses Frauchen war, und dass sie lieb ist und auch einen ganz lieben Fell-Kumpel hat. Und so waren wir unter unsereins und das ist immer das Schönste. Wir haben miteinander gequatscht, was das Fell hielt, wir haben Futter bekommen und sie hat uns ganz interessiert zugeschaut, wir haben ihr vor demonstriert, wie wir jeweils durch die Heizung und den Schopf hindurch in den Auslauf rasen. Oh, da hat sie aber ganz lange Ohren, ähm nein, lange Augen gemacht und fand das absolut cool wie wir das machen.

Sie kam sogar auf die Hilfspfoten gestützt noch raus bis zur Gehegetür und schaute uns zu.

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Frauchen hat sie gaaanz dicke-dicke eingepackt, damit sie nicht friert auf ihrem Rollschlitten und Herrchen macht ja sowieso gerne ein Feuerchen. Und so sassen wir alle drum herum und genossen es, es gab Gutzi`s, Zigi`s und Kaffee. Wir streichelten und liessen uns streicheln, wir verschenkten Schmützi und bekamen welche zurück. ---

 

Und so ging das alte Jahr seinem Ende entgegen - Shino`s Frauchen verabschiedete sich von uns und wir gingen alle rein in die gute Stube, um in Ruhe Silvester zu feiern. Ein bisschen Musherlatein war dabei, ein bisschen "hey weisch no...", das alte Jahr zog an uns vorbei wie ein Trail, mit seinen Bergen und Tälern,  mit Kurven und Spitzkehren, Overflows und Glatteis... Und fast unmerklich glitten wir ins neue Jahr --- schnürten durch weissverschneite Wälder, sahen ab und zu einer unserer Vorfahren als helle Schatten hinter dunklen Tannen verschwinden, zogen weiter, einer hinter dem andern, wie auf einer Kette aufgereihte Perlen - und zogen hinüber ins neue Jahr...

Ice
Ice

28.12.2018

Heute kam endlich die kleine Kollegin Nenana wieder einmal zu uns, was haben wir uns gefreut. Allerdings haben sie ja noch nicht alle meine Rudelkumpels kennen gelernt. Da hatte ich dann ziemlich zu tun, als die ganze Bande beisammen war. Und die süsse, kleine Maus flitzte ja so herrlich unbeschwert zwischen all den Rüden hindurch, es war ein Gaudi.

Ein paar Mal hat sie sie angequitscht, wenn sie gar zu aufdringlich wurden. Aber ich hörte Nenana`s Frauchen sagen, das sei gar nicht so schlimm, jetzt erlebe die sonst so vorwitzige Zwetschge einmal selber, wie das sei, was sie sonst immer mache, wenn man andern Kumpels begegne. Das mag ja sein, was das aber mit Zwetschgen zu tun hat, dahinter kam ich nicht.

Meinem Süchel, dem Yukon habe ich dann selber die Leviten gelesen, dass er sie nicht sexuell belästigen darf. In der heutigen Zeit muss man ja so sehr aufpassen, sonst hat man grad eine Anzeige am Fell, und die müsste ich natürlich auf meine Ohren nehmen, als Rudelchefin. Aber sowas kann ich jetzt nicht noch gebrauchen im alten Jahr.  Ist halt unser Yükel, der Schelm probiert immer wieder, wie weit er gehen kann, und das wird sich auch im neuen Jahr nicht ändern. Wie sagen die Menschen: Die Eigenschaften verstärken sich mit zunehmendem Alter. Oh jeh, da kommt ja noch was auf mich zu...

Die kleine Rakete hält uns auf Trab...
Die kleine Rakete hält uns auf Trab...
Ich muss Yukon die Leviten lesen!
Ich muss Yukon die Leviten lesen!

Aber sonst war es ein sehr vergnüglicher Nachmittag, wir haben durch diesen kleinen Jungspund alle ausgiebig Bewegung erhalten, sogar Old-Merkur machte mit. Sie kann sich so gut in unser Rudel einfügen, sie hat einen wunderbaren Charakter, obwohl sie eine schlechte Welpenstube hatte, wie mir Frauchen erzählte. Fazit wieder einmal mehr: Wir Sibirier sind einfach klasse Charaktere! -

 

Was uns die Altjahr`s Woche wohl sonst noch bringen mag?

 

 

 

Rainey
Rainey

16.12.2018, der Kreis hat sich geschlossen.

Vor genau einem Jahr machte ich mit Frauchen zusammen den ersten Rundgang durch unser, damals neues, Revier. Es hatte auch ein wenig Schnee, aber wir kannten uns überhaupt nicht aus und schnürten deshalb alles der Nase nach.

Während diesem Jahr haben wir schweisstreibend unser grosses Gehege aufgebaut, immer wieder Erkundungsrundgänge durch unser Revier gemacht, Neues entdeckt, Bekanntschaften geschlossen. Wir haben unsere Spuren hinterlassen und solche von anderen Revierbewohnern entdeckt.

Wir haben die Kumpels gesehen, die oben im Bergwald auch trainieren, wir sind den schottischen Highlands-Friends begegnet, mit dem Milo von der Säge haben wir geplaudert, mit den Mädels vom Heimeli-Hof spazi gegangen, Reh und Fuchs haben schon beim Gehege vorbeigeschaut - jetzt sind wir hier ganz zu Hause. Im und um unser Heimeli haben wir uns eingerichtet. Und wir wollen bitte nie mehr weg!

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15.12.2017
15.12.2017
15.12.2017
15.12.2017

Damals mit Ice und Merkur im Weidli -

 

 

 - und heute mit allen im

                        Gehege.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damals leer und offen...

 

 

 

...und heute eingezäunt

            und voll besetzt.

16.12.2018
16.12.2018
16.12.2018
16.12.2018

Yukon und Amarok auf dem Ausguck.
Yukon und Amarok auf dem Ausguck.

Yukon
Yukon

13.12.2018

Nicht dass ihr denkt, ich wolle einfach im Rampenlicht stehen, aber ich habe heute wirklich auch Geburtstag gehabt, einen Tag nach Kumpel Amarok.

Von Frauchen wünschte ich mir eine extratolle Trainingstour mit dem Fahrrad. Und die bekam ich, wir alle drei, (Kumpel Blizzi war auch mit dabei) aber ganz anders, als ich es mir ausgedacht hatte. Adrenalingepeitscht, das sage ich euch, Frauchen hat fast die Schraube gemacht, ein solches Geburtstagsgeschenk hat sie wohl doch nicht grad beabsichtigt, mir zu machen.

Wie wir da also mit dem Auto auf unseren normalen Startplatz fahren, stehen da schon ein paar Sportler rum, mitten auf der Strasse. Aber etwas kann nicht stimmen mit denen, weil ich höre, wie Frauchen scharf die Luft einzieht und ziemlich entsetzt sagt: "Was soll das denn?"

Da stehen also eine Menge Schafe herum, einfach so, ohne Zaun, frei beweglich. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen und Frauchen würden die Haare zu Berge stehen, hätte sie nicht eine Mütze auf dem Kopf. Pfotenringend steht sie da, macht mal ein paar Bildli, "als Beweis" sagt sie. Während sie draussen versucht die Schafe ein bisschen weg zu weisen, schmieden mein Kumpel und ich im Auto Pläne, tolle Pläne. Dabei vergessen wir fast, dass wir ja dann Frauchen auf dem Fahrrad mit dabei haben; schlimme Pläne, aber mehr sei hier nicht verraten. -  Mit solch einem Geburtstagsgeschenk hatte ich wahrlich nicht gerechnet.

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Aber wie unser Frauchen so ist, sie muss uns an den Ohrspitzen angesehen haben, dass wir was im Schilde führen. Sie hat uns beim Einspannen ganz hart an der Kandarre gehabt, und fertig machen wollen wir sie ja schliesslich auch nicht. Darum haben wir dann unsere Pläne kurzum geändert und sind ganz ordentlich gestartet, ausser natürlich mit einem Affen- äh Huskyzahn unter den Pfoten.

Ein freilaufender Hund direkt vor uns trieb das Adrenalin auch noch mal höher, aber wir hatten uns soweit im Griff, dass wir gut an dem vorbeikamen.

Aber um das Mass voll zu machen kreuzte dann im Wald oben ein Reh unseren Weg, natürlich auch freilaufend, was denn sonst. Da oben auf diesem Berg scheinen ja alle Lebewesen freilaufend zu sein, zum Donner. Ich habe probiert, ich roch es, es wäre die letzte Möglichkeit für heute, wollte nach links ausscheren, aber da habe ich das Vorderrad von Frauchens Velo gestreift, und dann habe ich mich sofort umbesonnen.

Was soll`s, ich würde heute garantiert noch meinen Geburtstagsbraten erhalten von Frauchen, auch wenn er halt den Umweg über den Metzger gegangen ist. Dafür haben wir nichts Ungesetzliches getan, und das ist ja immerhin auch was. Herrchen und Frauchen haben sich später ihr Filet noch in den Teig gerollt und gebraten, aber mir das zu aufwendig. Ich verputzte es ratz fatz naturnah. - Schmeckte hervorragend.

Dann hat Frauchen noch ein Foto ausgegraben, als ich mit 6Mt. zu ihr kam. Jesses was war ich da für ein Baby! Frauchen sagt zwar, ich sei immer ein Riesenbaby geblieben, obschon ich heute 10 Jahre alt geworden sei. Na ja Frauchen, also das habe ich nun allerdings überhört, gell.

Nun warte ich gespannt, was mir mein Geburtstagsabend noch bringt, wer weiss...

Amarok
Amarok

12.12.18

Langsam geht mein Purzeltag zu ende. Ich liege in der Stube noch ein bisschen in der Nähe von Frauchen am Boden und denke zurück - und wenn ich gaaanz weit zurückdenke, dann lande ich an der Elbe. Ja, sie lesen richtig, ich bin von weit oben im Norden runtergekommen, bin ja eben ein Nordischer.

Dort war ich eine weile bei der Sandra, die hatte damals noch einige andere Kumpels bei sich. Und die schreibt mir nun jedes Jahr getreulich einen Brief zum Geburtstag, das finde ich so lieb.

Hab heute mit Frauchen eine herrliche Wanderung gemacht, nur wir zwei. Sie hat sich sehr gefreut. Es war richtiges Huskywetter, kalt und schön. Ich habe mich mächtig angestrengt, ihr schöne Dinge zu zeigen unterwegs und wir haben ein paar gute Gespräche geführt, so von Hund zu Frau; muss manchmal auch sein, tut richtig gut. Einen tollen Happen hat sie mir dann gegeben,  als wir wieder im Heimeli waren.

11 Jahre alt bin ich jetzt und es geht mir gut. Ich habe wieder ein wunderschönes Fell und das mit der Thrombozytopenie haben Frauchen und ich auch auf die Reihe gekriegt. Und ich bin halt immer noch ihr Bodygard, ob sie das nun will oder nicht, einen braucht sie ja, und das bin ich. Manchmal regt sie sich zwar darüber auf, aber damit kann ich umgehen. Aber ich muss auf dem laufenden sein wo sie ist, was sie macht und wie es ihr geht. Das habe ich mir zur Aufgabe gemacht, und da ändert sich auch nichts daran, auch nicht mit 11 Jahren. - In dem Sinne sage: Auf die nächsten 11 Jahre mit meinem Frauchen!

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Yukon
Yukon

8.12.2018

Ich bin`s schon wieder, weil ich, jeeehy weil ich nun endlich wieder Velotraining machen darf!! Langsam war ich nämlich am verzweifeln, weil immer nur die andern durften und ich nicht. Und das alles nur wegen diesem blöden Knollenblätter in meiner Nase!

Aber jetzt ist alles wieder gut, oder zum mindesten gut genug, dass ich rennen darf. Und das hab ich gemacht, und wie! Und je mehr mein Kumpel neben mir gebremst hat, weil es ihm zu anstrengend war, umso mehr habe ich gezogen. Hach war das schön, wieder einmal auf Knochen komm raus durch den Wald jagen.

Frauchen hatte natürlich ihre helle Freude an mir, bremste mich aber doch die ganze Zeit ein bisschen runter und kürzte die Tour auch ein wenig ab, was ich aber ehrlich gesagt mehr als doof fand. Jaja Frauchen, ich weiss, meine Nase....

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Yukon
Yukon

2.12.2018

Ich hatte Besuch heute, gaaanz lieben Besuch. Mein Lina-Mädchen kam zu mir, wauhhh  wie ich mich freute. Ich war ganz aus dem Böxchen vor lauter Glück. Denn sie war es doch, die mich in dem Spital besuchte, wo mir die Doc`s die Nase aufgeschnitten haben. Sie holten mich damals in meiner Spitalbox ab und führten mich in ein anderes Zimmer, wohl wieder irgend zu einer so blöden Sache, dachte ich, ich weiss es noch genau. Dabei war mir doch noch ganz dusselig und ich hatte mehr Mühe mit atmen, als vor der OP.

Aber wer stand in dem Zimmer und wartete auf mich? Lina, mein Linchen, das liebe kam mich mit ihrem Frauchen zusammen besuchen! Wenn das nicht Freundschaft ist -- . Was habe ich mich damals gefreut, still in meinem Herzen, weil hopsen mochte ich da natürlich überhaupt nicht. Sie setzte sich einfach zu mir und hat mich getröstet, und ich sah doch so schlimm aus. Aber sie hat nicht Angst gehabt, sich nicht geekelt, sie hat mir einfach über mein Fell gestrichen, langsam, sanft, wieder und wieder, dort wo es nicht weh tat. Ich werde es zeit meines Lebens nie vergessen...

Ich liege meinem Linchen still auf dem Schoss, während Ice mit ihrem Frauchen ein ernstes Gespräch führt.
Ich liege meinem Linchen still auf dem Schoss, während Ice mit ihrem Frauchen ein ernstes Gespräch führt.

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Und heute kamen sie mich nun zu Hause besuchen, na klar sie kamen auch zu meinen Kumpels. Und weil`s draussen so ein Wetter war, wo man bekanntlich nicht mal Hunde rausschickt, machten wir wieder einmal so einen herrlichen Kuschelsonntag in der Stube. Oh es ist einfach wunderschön, solch liebe Freunde zu haben. Danke Lina, danke!

Juli 2022

 

 

Wenige Dinge                    geben mir so viel 

tröstliche Zuversicht, 

wie es die Treue

meiner Hunde bewirkt.

 

                  Konrad Lorenz