2.1.2018
Soooderle, der Jahresanfang ist gemacht. Was das immer für ein Gaudi ist bei den Menschen. Ihr wisst nicht was ich meine? Diese blödsinnige Knallerei, die einen erschrickt und noch dazu so schmerzt in den Ohren? - Aha, hat`s Klick gemacht.
Aber wir hatten es ganz wunderbar und das aus mehreren Gründen. Der Wichtigste von allen war und ist, dass es unserer allerliebsten Borea besser geht. Sie begann langsam wieder zu fressen, mal Fleisch, mal Fisch, mal Futterknusperli. Im Stundentackt stellte Frauchen ihr irgend ein feines Häppchen hin. Nicht dass es mir was ausgemacht hätte, dass ich nichts davon bekam, ehrlich. Weil, sonst hätte ich diese furchtbare Scheissgeschichte (das ist nicht wüst gewault, sondern buchstäblich die Wahrheit) vorher ja auch haben müssen, und auf sowas bin ich nicht scharf, nicht mal der feinsten Leckerli wegen.
So machten wir uns auf den Weg Richtung Alaska, zu der grossen Schlittenhundetrophie, wauuuuhhh. Jaja, ich weiss ich übertreibe, aber nur ein bisschen...
Borea erhielt im Wohnauto ein besonders warmes Stübchen, gut isoliert und in der Höhe, mit direktem Blick zu Frauchens Bett.
Und weil sie munter begann alles zu Fressen was Frauchen ihr hinstellte, bekam sie immer mehr wieder Kraft in den Hinterbeinen. Wir hatten unser ganz eigens Freudenfest, als unser Schätzi sich nach dem Biselen wieder selber aufrichten konnte. Und, aber das können nur diejenigen begreifen, die auch vierbeinige Freunde in ihrem Leben haben, wir freuten uns mächtig an dem ersten festen Häufchen, das unsere Bo auf dem weissen Schnee hinterliess. Denn nach all dem Durchfall kam plötzlich vier Tage gar nichts mehr und ich hörte Frauchen sorgenvoll mit Herrchen reden, und wir hofften alle fest, dass nun nicht das Gegenteil eintreten und am Ende gar ein Ileus entstehen würde. Daher liebe Leser probiert uns zu verstehen, worüber wir uns so riesig freuten.
Und wir hatten es soo ruhig zum Jahreswechsel, zwei/drei Böller, das war alles, das kann man verkraften.
Unsere Menschen vergnügten sich an einem Fonduetopf. Herrchens Junges war ja auch dabei mit ihrem Welpen und vier Kumpels. Und Stöckli`s, ganz liebe Musher-Kollegen halfen auch mit.
Herrlich, wir hatten unseren Frieden, unsere Menschen, unsere Kumpels, ganz zu schweigen von den Silvester-Knochen...
Anderntags dann noch einmal eine Fahrt mit dem Schlitten. Diesmal spannte Frauchen auch unseren Zwerg mit ein und ehrlicherweise muss ich sagen, half sie sogar mit ziehen, jedenfalls teilweise.
Bilder-Galerie
Und Frauchen, ich weiss nicht, haben sie im neuen Jahr alle guten Geister verlassen; spannt doch mein persönliches grau/beiges Tuch, den Yückel zu Merkur ins Lead. !!! Ich trau meinen Augen nicht - und den Pfoten auch nicht. Wenn das nur gut geht. Merkur duldet doch keinen andern Rüden neben sich im Lead ---
Aber da kommt mir in den Sinn, (das habe ich ja ganz vergessen; und das gibt mir nun doch zu denken, also bin auch ich älter geworden, dabei habe ich gedacht dieser Napf gehe an mir vorüber), Frauchen übte das ja letzten Winter mit den Beiden schon ein.
Das erklärt nun allerdings auch, wie glücklich sie zurück kam und Herrchen erzählte, Merkur habe Yukon unterwegs zweimal ein Schmützi gegeben.---
Ja, es war ein tolles Training, das Wetter fabelhaft und die Temperatur huskylike, der Trail phänomenal hart mit einer dünnen Schicht Neuschnee drauf und wir Sechs gut zu Pfot; einfach perfekt.
4.1.2018
Meine lieben Freunde, Fans und Kumpels, alle die ihr mir in letzter Zeit immer geschrieben habt, die ihr bei Frauchen nachgefragt habt, die ihr so besorgt um mich ward, wie es mir geht, euch allen möchte ich ganz herzlich dafür danken.
Es tut so gut, in solch schweren Zeiten wahrhaftige Freunde zu haben, die einem Mut zusprechen, einen Knochen schicken, (auch wenn Frauchen mir den für später aufbewahren musste), oder einen anderen Aufsteller, vorbeischauen, liebe Brieflein schicken...
Das alles hat mich tief berührt, und ich habe öfters mit Frauchen Gedanken darüber ausgetauscht; und wir haben da dieselbe Ohrenlänge --
Jeden Tag bekomme ich wieder etwas mehr Kraft in meinen alten Hinterbeinen. Naja, die vorderen sind natürlich gleich alt, aber zum Glück nicht gleich schwach. Und so habe ich auch wieder begonnen in unserem Revier herum zu stromern, natürlich noch mit Frauchen an der Leine. Frauchen sagt dazu, es sähe ein bisschen aus, als hätte ich zu tief in Glas geschaut??? -??
Zu tief in den Napf geschaut, das würde ich ja verstehen, aber ins Glas? -- Sei`s drum, sie hat dabei leise gelächelt, also kann es nichts Schlimmes sein und ich bin weiter drauflos gestrolcht. Ich fühlte mich schon als hätte ich Blutwurst in den Beinen, oder wie dem die Menschen sagen, aber was soll`s, der Lebenswille hat gesiegt!
Und darüber freut sich mein Frauchen unbändig.
15.1.2018
Unsere beiden Menschen hatten heute noch einmal einen harten Tag. Dort nämlich, wo wir vorher unser Revier hatten, waren noch viele Zäune zum abbauen und herbringen. Wir hüteten unterdessen unser Heimeli.
Dann hatten wir alle zusammen einen wunderbaren, heimeligen Abend zu Hause in der guten Stube. Frauchen sass auf dem Ofenbänklein, Herrchen spielte uns auf dem Schwizerörgeli schöne Stücklein vor und wir lagen alle drum herum und hörten zu.
Dieses Ofenbänklein hat es in sich; man kann das einstellen, dass es warm ist oder kalt. Und weil`s nicht warm eingestellt war, ging ich auch drauf. Es ist grüüseli heimelig da drauf, und man hat eine gute Übersicht über die ganze Stube.
20.1.2018
Ja, und seit diesem Abend ist nichts mehr, wie es einmal war - schlimm, schlimm. Wir sind völlig von der Rolle --- Wir sind nur noch sieben, zwei fehlen, und wiiiiie sie fehlen!!!
Borea und Skeena, unsere Principessa und das Groseli sind am 16. Januar über die Regenbogenbrücke gegangen.
"Unsere Zwillinge" haben wir sie auch oft genannt, weil sie einander so ähnlich sehen - (scheisse, "sahen" muss das jetzt heissen). Eigentlich gäbe es ein ganzes Buch zu schreiben von den beiden liebenswürdigen, originellen und hübschen Fellkumpels, aber uns fehlen einfach die Worte ---
Gestern lagen sie noch mit uns zusammen auf dem Sofa und genossen den schönen Abend mit Herrchen und Frauchen - heute sind sie weg...
Gestern noch kamen sie uns draussen im Gehege kurz besuchen und wir drehten zusammen eine kleine Schnüffel- und Bisi-Runde - heute sind sie weg...
So gäbe es aufzuzählen, noch und nöcher, aber uns fehlt der Mut ---
Hier darüber zu berichten, wäre gut, aber mir fehlt die Kraft ---
2007 (alle Fotos als Bilder-Galerie)
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Januar 2018
Früher, (alle Fotos als Bilder-Galerie)
2013
2014
2015
2016
2017
2018
Bunt gemischt (alle Fotos als Bilder-Galerie)
16.2.2018
Das Leben geht weiter, aber es ist nicht mehr dasselbe, wird es nie mehr sein - ohne meine liebe Freundin Borea, ohne unser süsses Grosi Skeena --- ohne Snow, ohne Chenook, Highlander, ohne Zeus, ohne, ohne, ohne....
Schaut euch nur mal mein Rudel an, einst und heute; unser Steak-out einst und heute ---
Es macht mich traurig, so traurig, wo sind sie geblieben, alle die Freunde, die Kumpels, die Jungs und die Mädels...
Es wird mir hier erst so richtig bewusst, dass mein tolles Rudel um ganze sieben Mitglieder kleiner geworden ist.
Ich liege an der Sonne im Schnee und döse vor mich hin - meinen die andern. Aber keiner sieht die Tränen, die hinunterlaufen über mein Fellgesicht und durch ihre Wärme unter meinem Kopf den Schnee zum Schmelzen bringen. Heisse Tränen der Trauer, die ich erst jetzt weinen kann, hier oben, auf dem Urnerboden, wo wir einst alle zusammen waren...
Es tut weh, soo weh.
Darum liebe Freunde, liebe Leser, ihr werdet es verstehen, wenn ich hier nicht mehr weiter über unseren Urlaub auf dem Urnerboden berichten mag. - Zu viele Erinnerungen, die schmerzen...
Es tut mit leid, eure Ice
23.2.2018
"Das war doch heute endlich, endlich mal wieder ein normaler Tag, weisst du", hörte ich abends Frauchen unserem Herrchen, der im Moment im eigenen Revier ist, durch das Kästchen heulen. Und ich muss sagen, das fanden wir auch. Und es wurde auch Zeit.
"Morgens mit diesem Baugesuch auf die Gemeinde, dann mit Amarok zum Doc, um noch einmal seine Thrombo zu messen. Nach dem Mittagessen kamen Claudia und Lina und wir machten zwei Spazi mit allen Hunden. Danach die Hundchen füttern, ein heisses Bad und jetzt ein herrliches Raclette".
Zugegeben, ich verstand nicht alles genau, und das mit dem "heissen Bad" tönte in meinen Ohren obergruselig. - Aber jedem das seine, und mir das meine. Und meines, unseres war ein toller Spazi mit meiner Freundin Lina.
Ich habe sie so lieb, sie ist ein so ruhiges, liebes Mädel, ich blieb immer ganz schön an ihrer Seite. Und Frauchen, ich habe es schon gehört, dass du ihr gesagt hast, sie solle auf mich aufpassen, dass ich beim Wenden nicht immer hinter ihr durch gehe.
Aber das wusste ich nun wirklich auch so! Ich mache doch meiner lieben Freundin, die ja extra mich aussucht zum Spazi-Gehen keine unnötigen Probleme. Frauchen, tststs...
Es war saukalt, und die Bise pfiff uns in die Ohren, zum Teil war der Weg gefroren und unsere Frauchen hatten etliche Mühe, weil sie nicht vier Pfoten haben wie wir. So gaben wir uns Mühe, sie dort durch zu ziehen, wo`s nicht gar so glatt war, oder wir schnüffelten extra lang im Gras herum, dass sie Zeit hatten uns im Kriechgang zu folgen. Unser neues Revier ist halt geprägt durch Hügel und Täler, dh. es geht ständig bergauf und bergab. Für uns kein Problem, aber für die Zweibeiner, die wir ja schliesslich an der Leine hielten, sah das anders aus.
Dann begegnete uns noch ein Rudel Schafe, die waren weit von ihrem Gehege entfernt, einfach so, nahmen kaum von uns Notiz und suchten nach Gras auf dem gefrorenen Boden. Einfach so frei, stellt euch vor, ohne Zaun. Hund o Hund, wenn wir das machen würden, unser Frauchen hätte schnellstens das Herz-im-Frack und bräuchte einen Rettungstäter...
Aber da wir ja alle so Frauchen-liebend sind, machen wir sowas natürlich nicht.
Ja auf jeden Fall,das war endlich, endlich wieder mal ein ganz normaler, schöner Tag.