22./23.4.2013
Wir wurden in der Station also ganz lieb empfangen, überall herum geführt, damit wir uns ein Bild machen konnten und dann bekamen wir die verschiedenen Baustellen gezeigt, die Priorität hatten.
Wir waren uns schnell einig, dass wir draussen arbeiten wollten, und so richteten wir uns den Arbeitsplatz in einem Gehege ein, indem ringsum Platten verlegt werden mussten. Die Arbeit erfordete also gute Planung und effizientes Vorgehen. Zuerst testeten wir die Zäune, wir konnten es nicht riskieren plötzlich wilde Tiere hier drinnen zu haben.
Dann rannten wir mit Massschritt durchs ganze Gehege um es zu vermessen, und schliesslich mussten wir die Platten zählen und auf ihre Tauglichkeit bei Gewicht kontrollieren.
Dann braucht Snow seine erste Pause, er ist ja schliesslich auch nicht mehr der Jüngste, und diese Arbeit hier nicht unbedingt gut für seine zierlichen Pfoten.
Andere aber können dem Liegen nichts abgewinnen und reissen in der Zeit ihre Possen, Zwärgli und Blizzi - ja die können schon blödeln, die nehmens mit dem Arbeiten halt nicht so stur...
Und immer wieder bringt uns unser schwarzer, wilder Nachbar zum Bellen, wenn er da mit hundert Sachen auf unser Gehege zurast und erst kurz vorher einen Stopp reisst, dass die Erde aufspritzt, tststs. Was der wohl meint, wer er sei, er soll mal Platten verlegen, dann wollen wir sehen...
Währen wir dann beraten, wie wir die etwas heikle Ecke mit der Eingangstüre verplatten wollen, eruiert unser schlaues Herrchen schnell im Google (was immer das auch sein mag, - jedenfalls hat`s genützt), in welchem Verhältnis Zement mit Splitt vermischt werden soll, damit es dann auch recht abbindet, wie die Menschen sagen.
Und das alles mit diesem kleinen Kästchen, mit dem man auch Bilder von uns machen kann, und mit dem wir uns sogar gegenseitig anbellen - ähm, nein anrufen können.
Derweilen graben wir Mädels auf der anderen Gehegeseite in trauter Zweisamkeit den Boden um und bereiten ihn so für die nächste Plattenreihe vor. Ein bisschen langweilig ist es allerdings schon, weil, wenn wir zu Hause solche Arbeit machen, finden wir zwischendurch immer mal wieder was zum Fressen, Mäuse und so. Aber die scheint es hier in Deutschland nicht zu geben, schade...
Trotzdem uns Herrchen und Frauchen wacker helfen, bereitet die ganze Sache einen riesigen Durst, und darum genehmigen wir uns zwischendurch immer wieder mal ein Bierchen. Zum Glück ist es nicht wärmer, wir haben ja alle noch die Winterjacken an.
Aber es geht vorwärts und bald einmal ruft uns Frauchen zum Mittagessen. Heute dürfen wir sogar mit ungewaschenen Pfoten zum Tisch, weil es ja heute Freiluft-Küche gibt.
Tja und unsere gute Ice verausgabt sich halt beim Graben schon sehr, wäre ja Zeitverschwendung jetzt die Pfoten zu schrubben, wenn`s nach dem Essen mit derselben Dreckarbeit weitergeht. Sie liebt halt auch den Dreck, und hofft immer wieder, doch noch eine Maus zu finden. (was sich leider, leider an beiden Tagen einfach nicht einstellen wollte)
Nach einem ausgiebigen Nickerchen machen wir mit unserer Arbeit weiter. Wir sind ein eingespieltes Team, und es passt gut, denn jeder macht das, was er gut kann und gerne mag.
Und dazwischen bekommen wir immer wieder Streicheleinheiten, liebe Worte oder ein anerkennendes Kopfnicken von Frauchen oder Herrchen. Tja, die sind wohl mächtig froh, haben sie uns neun mitgenommen, sonst hätten sie ja einfach alles selber machen müssen. Und ich meine, wir haben ja schliesslich vier Pfoten, und sie nur zwei Hände, das sagt ja auch viel aus.
Und dazwischen wird immer wieder getestet, ob das Zeug auch richtig liegt, Herrchen mit besagtem Kästchen, Ice auf altbewährte Weise. Derweil zählt Amarok die Platten ab, und bemerkt, dass die ja gar nicht ausreichen für dieses Gehege. Also lässt er sich etwas durch den Kopf gehen und hat promt die zündende Idee.
So müssen denn die Zweibeiner ins Gehege nebendran gehen, um mit der Schubkarre mehr Platten zu holen. Das erfordert nun allerdings gezielten Umgang mit dem Ding, und das überlassen wir lieber dem Herrchen.
Das gibt uns dann ein paar Minuten Zeit zum herumalbern, das darf ja schliesslich bei der ganzen Aktion auch nicht zu kurz kommen. Und das lockert Muskeln und Nerven.
Und so nebenbei haben wir gemerkt, dass unsere Zweibeiner das ja auch tun. Weshalb wohl gräbt Herrchen plötzlich aus dem Kies eine Flasche Bier aus... Wer hat die wohl dort versteckt, wenn nicht Frauchen... Also sind auch die zwischendurch am rumalbern---
Doch die Arbeit läuft gut voran, und die Zeit vergeht schnell. Und so sind die beiden Tage nur allzu schnell vorbei, die wir hier sein können.
Aber es hat sich gelohnt, und wir haben unseren Spass daran gehabt und ein kitzekleines Teilchen dabei mitgeholfen, dass möglichst bald heimatlose Kumpels, wie wir sie einst waren, ein gutes Plätzchen bekommen, um sich verwöhnen zu lassen und den Sprung in eines zu Hause zu wagen.
Und so geht es denn ans Aufräumen, auch hier übernimmt jeder einen Teil. Yukon zB. hat sich zum Ziel gesetzt, den vertrampelten und verteilten Splitt wieder zusammen zu scharren und als einen ordentlichen Haufen zu hinterlassen.
Und dann geht es leider ans Abschied nehmen und wir sehen auch unseren Zweibeinern an, dass sie sehr gerne gekommen sind, dass es auch ihnen Freude bereitet hat, und so jaulen wir denn alle zusammen.
"Wir kommen wieder,
denn wir sind Brüder,
Brüder auf Leben und Tod"!