Die Huskypöstler besuchen das Böhringer Freundesrudel 31.7.2020 - 2.8.2020


Jetzt habe ich doch Zeit meines Lebens gemeint, die Deutschen hätten keinen 1. August - wieso sonst fahren wir dorthin, um der Knallerei hier zu entgehen. Aber ich habe das irgendwie falsch interpretiert, hat mich Freundin Nele heute belehrt; ach ja, den Menschenspruch kann man wohl auch für uns Husky`s anwenden: Man hat eben nie ausgelernt.

So fuhren wir also wieder einmal los, mit Sack und Pack?, mit Fleisch und Knochen klingt viel besser... Unser verrücktes Frauchen, - nachts um halb zwei kam sie mit unseren Halsbändern ins Gehege. Meist reagieren wir ja auf die Halsbänder mit Freudensprüngen und Gejaule - aber nachts um halb zwei, soll das ein Witz sein, Frauchen??? Die meisten von uns blieben vorerst mal liegen und harrten der Dinge, die da vielleicht noch kommen mochten, oder auch nicht...

"Hey Kumpels, kommt wir fahren zu Nele". Da kam allerdings, von Null auf Hundert in einer Sekunde, Bewegung in unsere 28 PS, ähm Pfoten. Zu Nele, hey wir fahren zu Nele!!!!

Und so fuhren wir nachts um Zwei dem knalligen 1. August in der Schweiz davon, und dem ruhigen in Deutschland entgegen. Unser verrücktes Frauchen, unser verrückt gutes Frauchen - so entgingen wir nicht nur dem Lärm sondern auch der Hitze...

 

Leicht begann der Morgen zu dämmern, als wir in Neles Revier ankamen und weil wir unsere Freunde um diese Zeit noch nicht wecken wollten fuhren wir kurzerhand an den "Schlichem-Bach". Frauchen parkte unser Wohnauto und kam zu uns nach hinten in die gute Stube, sprich in ihr Bett. Alle nahmen wir nach der dreistündigen Fahrt noch eine Mütze voll Schlaf, bevor wir uns dann gegen neun bei Nele zum Frühstück treffen wollten. - Es versprach ein wunderschöner, aber heisser Tag zu werden...                                                                  Blizzi

Beides traf ein, schön und heiss. Und so liessen wir es uns nicht nehmen, in der ersten Stunde Nele`s herrlichen Garten auf`s Neue zu inspizieren, all diese herrlichen Eckchen voller Blumen, diese wunderbaren Düfte, die sich in den letzten 14 Tagen angesammelt hatten; Ice fand sogar ein vollkommen durchgetrocknetes Naturleckerli, sie natürlich, Expertin in solchen Sachen...

Ich persönlich holte mir bei Frauchen Evelyn immer mal wieder ein paar Streicheleinheiten, sie kann das sooo gut, ich spüre jeweils direkt die grosse Liebe in ihrem Herzen über ihre Hände in mich hineinfliessen. Und schaut nur, die Liebe geht sogar so weit, dass sie ihr Fell nicht mehr färbt?? wie in  den vorangegangenen Jahren. Sie lässt es jetzt so wachsen wie`s kommt, genau wie wir.

Und wie kommt es? Genau so wie bei mir, so richtig Natur, so richtig Huskysch silbergrau. Toll Evelyn, jetzt bist du erst recht beste Freundin!                    Eagle

 

Und dann stieg die Hitze über die 30° Marke und lähmte langsam jegliches Tun und Denken - wer noch Flausen im Kopf hatte (meine Wenigkeit zB.) verschob deren Ausführung auf den Abend, wenn sie bis dahin nicht längst vertrocknet waren. 34° C und das am Schatten!

Aber es wären nicht unsere Frauchen, wenn ihnen nicht die zündende, oder in dem Falle besser gesagt die kühlende Idee gekommen wäre. Die kalte Dusche vom Gartenschlauch - keiner von uns wehrte sich dagegen, nicht einmal unser fast 16 jähriger Oldi Merkur.

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Dann in den Schatten sitzen und das kühlende Fell geniessen...          Yukon

 

Gegen Abend befand ich, man könnte langsam loslegen mit grillieren. Und jeder übernahm einen Part dabei, ich das Überwachen des Grills, Ajak das Bewachen des Fleisches und schlussendlich unsere Menschen das Vertilgen der Beute.  

 

             


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Die Menschen haben ja einen Spruch, (bezeichnenderweise in zweier Art  Fassung): "Nach dem Essen sollst du ruhn, zwei/drei Stunden gar nichts tun". Dieser Art des Spruchs frönten dann meine Kumpels den Rest des Abends, ob es bei den zwei/drei Stunden blieb, oder nicht doch eher mehr waren, kann ich nicht mehr genau rekonstruieren.

Jedenfalls entsprach die zweite Auslegung des Spruchs eher meinem Naturell: "Nach dem Essen sollst du ruhn, oder tausend Schritte tun". Das empfand wohl auch Frauchen Evelyn so, denn sie griff zur Giesskanne und begann mit den tausend Schritten, zwischen Blumen und Wasserreservoir hin und her, hin und her - und ich begleitete sie, hin und her, hin und her, beschienen von den letzten goldenen Sonnenstrahlen, die jetzt ihre Hitze verloren hatten und einfach nur noch schön waren...                                                                              Merkur


 

 

Auch Morgenstund hat Gold im Mund - wir standen bereit um mit unserem Wohnauto zu neuen Taten zu fahren. An die Schlichem, zum Baden...

(Übrigens - nur so zur allgemeinen Richtigstellung: Dieses rote Täfelchen besagt hier nicht etwa, dass die dahinter die Bösen wären, sondern: Hey liebe Besucher, passt auf wenn ihr reinkommt, wir fallen euch vor Freude um den Hals...)

 

Aber nun zurück zu unserem Tagesprogramm. Nach einem ausgiebigen Frühstück, das wir in Nele`s Hüttle gemeinsam genossen, gings ab an die Schlichem zu unserem, schon vertrauten Badeplatz.

Diesmal montierte Frauchen den Steak-Out direkt im Bach, so dass jeder eine trockene Stelle hatte, aber auch im kühlen Wasser herumtappen konnte. Grosse Sprünge, sprich grosse Züge im Wasser,  machten die meisten von uns ja eh nicht mehr, ausser natürlich die beiden Ausnahmefälle des Rudels (wie immer), Blizzi und der Zwerg.

Es ist einfach herrlich, in dem kühlen Bach herum zu paddeln, zu tauchen und zu spritzen. Aber unser lieber Oldi Merkur zB. zog es vor, nachdem er die Pfoten gekühlt hatte, in dem grünen Urwald dem Bach entlang herum zu stromern, mit der unsichtbaren Leine zu Frauchen verbunden, damit er nicht verloren geht. Blizzi erhielt noch eine Sondereinheit Spazigang mit "seinem" Felix, (ja, soweit ist das scheinbar schon); mag ich ihm gönnen.

Der Ring den ich um den Hals trug, war übrigens nicht etwa als Schwimmhilfe  gedacht, das kann ich ja längst, der hatte einen anderen Grund. Aber darüber schweigt die Geschichte, buchstäblich.                                                  Amarok

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Der nächste Tag brachte uns eine Teamaufteilung; bei unserem grossen Rudel ist das manchmal von Nöten, da kann nicht immer jeder zur gleichen Zeit dasselbe tun.

Exkursion ins Eschachtal war die eine, Homeoffice, (wie es aktuell so gediegen heisst), die andere Ansage. Wer woran teilnahm, war weitestgehend den Teilnehmern selbst überlassen. Die "Lahmen, die Blinden und die Alten", sowie drei der Ortsansässigen blieben zu Hause. Bliizard und Yukon mit den beiden Frauchen im Schleppleine-Tau machten sich nach dem Frühstück auf den Weg ins Eschachtal.

Nele schrieb meiner Ice ja schon des öftern in ihren Briefen, dass sie im Eschachtal wandern gegangen seien und rühmte die Fauna und Flora in den höchsten Tönen.

Was es dann aber wirklich alles zu Sehen, Hören und sogar zu Spüren gab, davon machten wir uns anfänglich kein Bild; ähm, nicht mal unsere Frauchen kamen dazu ein Bild zu machen, die hatten ganz andere Sorgen. Vor lauter Spüren, verging ihnen nämlich vorübergehend Sehen und Hören. Und daran waren Kumpel Yukon und ich nicht ganz unbeteiligt...

Wir flizzten also durch dieses wunderschöne Eschachtal hin und her, einmal 5 Meter voraus, dann zehn nach rechts, immer mal wieder in die Eschach hinunter zum Baden und wieder den Hang hinauf um sonst was Interessantes zu bestaunen - da passierte das Unvermeidliche!

Vor uns tat sich am Boden eine kleine Mulde auf, in der es höchst interessant brummte und wuselte... Und dann geschah alles auf einmal: Ich reckte meine (immer neugierige) Nase in diese Mulde, Yukon mir nach, dann heulte ich jaulend auf, es brummte, summte, flog und stach uns nur so um die Ohren, gleichzeitig schrie Evelyn "Wespen, ein Wespennest", während die beiden schon auf und davon rannten, in einem Affenzahn den Waldweg entlang, verfolgt von hunderten von wütenden, ihre Brut verteidigenden Wespen. - Während Yukon und ich komischerweise schnell mal Ruhe hatten vor den  aggressiven Flugobiekten, stachen diese immer wieder auf unsere Frauchen ein, in Nacken, Kopf und Arme, sogar unter die T-Shirt`s und Leibchen. Noch während dem Rennen zogen sie diese aus, schüttelten sie durch, die eine hielt der andern den Kopf hin, um sich die Viecher aus den Haaren schütteln zu lassen, es war ein riesen Desaster. Schei… aber auch, was hatte ich angerichtet mit meiner Neugierde. Weiss gar nicht, wie der andere (Nietzsche) dazu kommt, einen Spruch wie: " Glücklich sind die Neugierigen", zu kreieren?? - Frauchen verlor dann im Gewühl auch noch ihr Haarbändeli, so dass ihr die Haare wild um das Gesicht flogen, was ja auch nicht zur Beruhigung der Situation beitrug.

Erst nach einigen Kilometern weiterwandern, kam dann allmählich wieder Ruhe in die Truppe, wobei die beiden Frauchen immer mal wieder anhielten und  ihre Stiche, Rötungen und Schwellungen besahen. Allerdings, und das rechne ich den Beiden sehr zu Gute, vermochte diese Aktion den Grundton unserer Exkursion, die Freude über das wunderschöne Eschachtal, nicht zu nehmen. Wir marschierten, badeten und bestaunten weiter was uns des Weges kam, Evelyn fertigte  aus einer Efeuranke ein Haarband für Frauchen und Yukon und ich trabten fröhlich voraus, hintendrein und drumherum. Die Welt war wieder in Ordnung (hoffte ich jedenfalls).

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Zauberwelt Eschachtal
Zauberwelt Eschachtal

Längst schon hatten sich unsere Frauchen entschieden, nach der Wanderung bei Tee und Kuchen die Wunder dieses herrlichen Tales gedanklich noch ein bisschen nachklingen zu lassen - der allerdings doch eher faule Zauber mit den Wespen, und die ganze Aufregung bei uns Vieren, führte dann erst recht dazu in dem einmaligen Kuchen-/, Kekse- und Knochengarten-Gasthof einzukehren.

Unser Frauchen ist ja immer ganz scharf auf diese deutschen Kuchen und hat gleich drei verschiedene davon vertilgt... Weiss zwar nicht ob sie das gerne hat, wenn ich das hier so quasi der ganzen Welt offen lege. Wobei - sie verträgt ja, wie man sieht, einiges ---                                                                       Yukon



Wieder zu Hause gab es dann natürlich viel zu erheulen, die andern wollten genau wissen, was wir erlebt hatten. Während zu der Wespengeschichte die meisten grosse Augen machten und die Ohren noch etwas mehr spitzten, schaute mich unsere Chefin Ice nur ausdrucksstark an und mit einem Wissenden "kommt davon, gell Blizzi" liess sie mich links stehen. - Ja Ice, meine Neugierde...                                                                                            Blizzi

 

Nun aber gings an grosse Kochen, Nagen, Schlecken, Raffeln. Dazu teilten wir uns noch einmal in zwei Gruppen auf. Meine Kumpels und ich blieben draussen und genehmigten uns einen Hunde-Donat. Ihr wisst nicht was das ist??? Dann müsst ihr es mal goooooogeln, Wauwau.

Nele und Ajak verzogen sich damit lieber ins Haus und unser Zwerg zeigte überhaupt kein Interesse daran. Die hatte was ganz anderes in ihrem Lausemädelkopf, man sah es ihr an den Ohren an, auch wenn sie nur noch eines hat.                                                                                                      Yukon

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Tja, ich hatte wirklich etwas ganz anderes im Sinn, Kumpel Yukon hat das schon richtig gespürt. Ganz was Neues ist es zwar eigentlich nicht: Ich half Frauchen Evelyn und Felix beim Kochen, aber neu sind jedes mal die Zutaten, die Düfte und dementsprechend natürlich die Probehäppchen die immer mal wieder runterfallen, (oder die ich mir mit einem gekonnt sehnsüchtigen Blick heruntergeben lasse).

Und diesmal, ich sag`s euch, mir läuft jetzt noch der Speichel aus der Schnauze, während ich das hier schreibe, (muss auf die Tasten aufpassen). Diesmal waren das so einmalige Düfte, dass ich fast die Krise bekam, als Evelyn das, in einem grossen Napf schön angerichtete Menue, noch in den Backofen schob. Ja Frauchen, noch mal warten!? - Wozu denn so ein Primborium veranstalten? Nimm dir doch ein Bild an den Jungs draussen, die haben sich ihren Donat geschnappt und sind schon längst am schreddern!

am Kochen
am Kochen
und am Warten...
und am Warten...
diese Düfte!
diese Düfte!

 

Aber alles insistieren nützte nichts, das sind nun mal eben so Unterschiede zwischen Hund und Mensch, die es ausmachen. -

Und doch kamen wir zuletzt alle auf unsere Rechnung, wie es sich gehört. Nicht umsonst sind wir  ja beste Freunde!!!                              Rainey     

 

                   


Welch ein herrlicher Tag liebe Freundin Evelyn, zum Dank darfst du mich noch einmal von Ohr bis Pfot durchkraulen! -                                              Blizzi-Bär

 

 

So gingen diese drei 1. Augusttage mit unseren Freunden in Deutschland zu Ende. Sie waren so was von schön, harmonisch, abwechslungsreich, ruhig...

Wie sie in der Schweiz gewesen wären? Nervig, lärmig, laut, langweilig in der Stube wartend!!!

Wir schätzen uns sehr glücklich, soo liebe Freunde haben zu dürfen, die in Deutschland wohnen, (unterm Jahr dürften sie ja schon näher wohnen, damit man sich öfters sehen kann), und uns den 1. August zu  Festtagen machen.

 

Huskyherzlichsten Dank ihr Lieben alle, Nele und Ajak, Evelyn und Felix!!!