Silvestertraining 2012/13

Eagle
Eagle
Borea
Borea
Amarok
Amarok
Ice
Ice
Snow
Snow

Rainey
Rainey
Yukon
Yukon
Chenook
Chenook
Blizzard
Blizzard

Es ist der 27.12. vom alten Jahr. Wir alle, Frauchen inklusive, fahren auf den Urnerboden zu einem 7 tägigen Trainingslager.

Frauchen hatte die Idee, weil es hier unten bei uns immer so blöd knallt an Silvester. Und gleichzeitig können wir es ja alle kaum erwarten, wieder in den Schnee zu kommen.

Also machen wir gemeinsam unsere Hütte auf vier Rädern bereit. Und zuletzt sieht das dann ganz passabel aus, wenn man bedenkt, dass wir da dann bei Wind und Wetter eine Woche drin wohnen sollen. Also ich finde auf den Fotos sieht das aus, als hätten wir eine 30 qm Wohnung. Dabei, dabei: enger geht`s nimmer!

Küche
Küche
Unsere Schlafzimmer
Unsere Schlafzimmer
Frauchens Schlafzimmer
Frauchens Schlafzimmer

Gleich am zweiten Tag gab es einen fürchterlichen Schneesturm, so dass wir "zu Hause" blieben und nur zum Pipi machen raus gingen. Frauchen hatte alle Hände voll zu tun, mit Schnee schaufeln, Wasser holen, Kleider trocknen usw.

Kollegen die schon seit 17 Jahren immer wieder hier her kommen, lächelten zwar und sagten, das sei noch gar nichts gewesen, da hätten sie ganz andere Sachen erlebt.

Dabei hat doch Frauchen kaum geschlafen, weil es die ganze Nacht so ums Auto herumgepfiffen  und daran gerüttelt hat. Am Morgen lag dann alles unter einem Berg von frischem Schnee und die Nebelwolken hingen tief hinunter. Die Strasse zum rauffahren war gesperrt wegen Schnee oder Lawinen, oder Räumungsarbeiten.

Und das könne dann eben gut mal ein paar Tage oder Wochen! so bleiben, erzählten die alten Hasen und darum packt jetzt Frauchen für sich und uns immer grosse Mengen Futter ein. Survivale!

Sturm und 50cm Neuschnee
Sturm und 50cm Neuschnee
Kein Durchkommen...
Kein Durchkommen...
Markus Walker am Schneefräsen
Markus Walker am Schneefräsen

Dann die erste Fahrt, über einen frisch gemachten Trail. Es war herrlich! Frauchen hat da hinten auf dem Schlitten gestanden  und gelacht, und uns immer wieder angespornt und Geschichten erzählt über Alaska und unsere Kollegen dort...

Und wir haben uns noch ein bisschen mehr in die Riemen, sprich Gstältli gelegt und gezogen. Niemand ist uns begegnet, keiner hat uns überholt, wir waren ganz allein.

Nur das Knirschen des Schnees unter den Kufen und das Hächeln von uns waren zu hören und eben ab und zu ein Jauchzer von Frauchen! -... die Freiheit, die ich meine!

 

Die ersten Spuren...
Die ersten Spuren...
Auf dem Yukon?
Auf dem Yukon?
Kurz vor Dawson?
Kurz vor Dawson?

Anderntags ist das Wetter zwar besser, dafür braut sich ein anderer Sturm zusammen.

Gerade hat Frauchen am Morgen den letzten von uns aus dem Auto genommen, da macht dieses hinter ihr ein wohlbekanntes Geräusch, das Frauchen sich aber ungläubig herumfahren lässt - das Auto hat sich selbst verriegelt, Schlüssel und alles andere drinn! --- Boxenstopp!

Allerdings, und wie! Nun wird organisiert und telefoniert, im Restaurant Walker vorne, da das Handy ja auch im Auto liegt.

Und plötzlich stehen dann viele Menschen ums Auto, inklusive Pannendienst und Polizei. Die haben wir zwar nicht bestellt, aber sie kamen grad sowieso vorbei, weil sie sich uns einfach einmal anschauen wollten und sehen, was wir da oben eigentlich so machen.

Nun, nach langem, vergeblichem, Probieren mit komischen langen Stecken, die Türe aufzuschliessen, kam Frauchen auf die Idee, durch das Dachfenster den Schlüssel zu angeln. Gesagt getan, mit Unterstützung von Musherkollegen hat das dann geklappt und Frauchen konnte wieder in unsere Wohnung.

Fotos haben wir davon leider keine, weil ja der Fotoapparat ---genau, auch im Auto lag...

Eagle hatte dann Samstags einen Spezialtag. Er hatte sogenannte Hundetherapie. Also, dass wir uns richtig verstehen, er wurde nicht als Therapiehund eingesetzt, im Gegenteil er bekam selber Therapiestunden.

Frauchen schaut ganz enorm zu ihm, dass er mental nicht mehr überfordert wird, wie das wohl früher der Fall war.

Nun hat es sich also für ihn heute alles mögliche andere ausgedacht, nur nicht Einspannen und Ziehen.

Wir wurden eingespannt, er durfte nur zuschauen. Dann machte sie mit ihm eine Wanderung den Pass hinauf an dieser Leine, wo man so viel Platz hat zum hin und her springen, dabei hat sie ihn immer wieder gerufen und ihm dann was Feines gegeben, hat er uns erzählt.

Dann durfte er mit ihr ins Restaurant gehen, um sich dort das erste Mal umzusehen. Es hat ihm aber noch nicht so gefallen, und er sass scheins ganz dicht an Frauchens Beine gedrückt, hat von dort aus aber alles genau beobachtet.

Und dann machten sie noch zwei Besuche bei Musherkollegen, damit  Eagle lernt keine Angst mehr zu haben vor Männern, und vor deren manchmal lauten Stimmen. Da hat er dann schon recht schnell von der Angst verloren und sich mehr getraut, wohl weil ja sein Frauchen immer schön dabei war. Denn wenn ihm etwas nicht geheuer ist, dann drückt er sich immer ganz fest an sie.

Frauchen will, dass Eagle lernt, dass Urnerboden Spass bedeutet, und nicht nur Ziehen und Arbeiten. Und sie erhofft sich auch, dass er mit der Zeit auch wieder richtig Spass am Ziehen bekommt und es dann auch wieder aus Freude tut. Schade für unseren so lieben Kumpel Eagle, dass er da einen Knax hat, weil: Wenn er eingespannt ist, zieht er wie ein Beserker!

Den Klausenpass hinauf
Den Klausenpass hinauf
Schauen, schnüffeln, und...
Schauen, schnüffeln, und...
...zurück zu Frauchen
...zurück zu Frauchen

Auch einen Fellness-tag für alle, baute Frauchen ein. Lange Schlafen, gut Essen, in der Sonne dösen, einen Knochen verputzen, mit Kumpels tratschen -

Und natürlich schmusen mit Frauchen... ohne Paparazzo!

 

Gääähn...
Gääähn...

Sünnele, relaxe...
Sünnele, relaxe...
Knochen-Time
Knochen-Time
Im Regiestuhl
Im Regiestuhl

Silvester feierten wir draussen; eigentlich war das ja mit ein Grund dass Frauchen mit uns über diese Tage hierher kam, weil es hier oben nicht so blöd knallt.

Ich weiss nicht, was den Menschen daran gefällt, so etwas zu tun, das uns ganz fürchterlich in den Ohren schmerzt.

Wir waren dann schon vor Mitternacht draussen und es war eine herrliche, mondhelle Nacht. Frauchen hatte sich einen Glühwein gemacht, nachdem es vom Silvesteressen zurückkam, hatte sich den Campingstuhl genommen und sich zu uns gesetzt. Und ringsum war tiefe Stille --- Aber wir gaben ein herrliches Konzert zum Jahreswechsel, wie sich das gehört. Und fast hätten wir glauben können uns dort zu befinden, wo unsere Vorfahren herkommen. Aber etwas fehlte: die Polarlichter am Himmel.

Nu, als wir uns dann eingeringelt hatten, die Schnauze mit dem Schwanz bedeckt, fielen uns schon bald die Augen zu und dann kamen sie, die Polarlichter, und tanzten und woben vor uns her, und da folgten wir ihnen, in die Nacht des Nordens, und träumten von unseren Ahnen...

Wir feiern den Jahreswechsel
Wir feiern den Jahreswechsel
Mondhelle Polarnacht
Mondhelle Polarnacht
Unser Silvesterkonzert
Unser Silvesterkonzert

Anderntags stand wieder Training an, und zwar diesmal mit den Favoriten hinauf auf den Pass. Frauchen sagte zwar, das habe es noch nie gemacht, aber ein freudlicher Musherkollege blies ihr den Floh ins Ohr, dass sie das schon könne. Klar, das sagten wir auch, denn schliesslich hat  sie ja noch uns!

Gesagt getan; wässern, eine Stunde warten, anschirren und einspannen und dann los.

Jaaa, sie verlangen einen schon mehr Kraft und Ausdauer ab, diese noch zusätzlichen 4 km. Da musste auch Frauchen kräftig mithelfen, denn eine solche Bergfahrt sind wir uns ja schon nicht gewohnt. Aber wie bellt man so treffend: mit vereinten Kräften!

Und so war es denn auch. Aber  die Abfahrt, ja da musste Frauchen natürlich in erster Linie drauf schauen, auf dem Schlitten zu bleiben und in den Serpentinenkurven die Ideallinie  zu finden. Und natürlich runterbremsen musste sie uns, denn hätte sie uns im vollen Galopp gelassen, wäre uns das viel zu sehr in die Gelenke gegangen. Aber sie weiss das ja schon und hat uns auch da unterstützt.

Ja wir mögen unser Frauchen, sie schaut so gut zu uns, und darum geben wir auch alles für sie, was wir können.

Und so war denn Frauchen absolut begeistert von uns und unserer Leistung über die rund 12 km.

Ihr möchtet noch wissen wer denn zu diesen Favoriten zählte? Da ist mal Yukon, dann der noch jugendliche Blizzard, mein guter Kumpel Eagle und nicht zuletzt meine Wenigkeit. (Snow)

Ja schön wars, und interessant und weils durch Wald ging, und man nicht immer schon von weitem sah, was kam.

Mit Muskelkraft bergan
Mit Muskelkraft bergan
Interessantes Auf und Ab
Interessantes Auf und Ab
Rassante Talfahrt
Rassante Talfahrt

Am letzten Tag kamen dann, wie ja immer wieder, Menschen die uns wunderhübsche Husky`s einfach anschauen wollen, die  etwas über uns wissen, oder uns sogar streicheln wollen. Da freut sich denn Frauchen auch immer, und beantwortet immer all die vielen Fragen. Und wir begrüssen diese Gäste natürlich auf unsere Weise, mit dem Lied der Husky`s. Und dann sind die Leute meist schon hin und weg! -

So auch heute, die Familie aus Stuttgart, die hier in der Nähe immer Silvesterferien machen.

Und nach gar nicht langer Zeit durften dann drei von uns mit diesen lieben Menschen spazieren gehen, Frauchen natürlich mit dabei. Ich weiss nicht wer sich mehr gefreut hat, wir über den unerwarteten Spaziergang, oder die Menschen über uns freundliche, lustige und quirlige Pelzfreunde.

Jedenfalls gab Frauchen ihnen dann   ein kleines Foto von uns, wo auch die Adresse drauf steht, und sie hat ihnen erzählt, von unserem lustigen Tagebuch, das wir schreiben. Und die lieben Menschen, mit den sanften Stimmen und den kraulenden Händen wollen sich dann bei uns melden, um uns dann vielleicht einmal wieder zu besuchen und mit uns Schlitten fahren zu können.

So was freut uns immer sehr, und Frauchen rühmte uns nachher, und flüsterte uns in die Ohren, dass sie sehr stolz auf uns ist. Ja und da gehen natürlich unsere buschigen Ruten noch ein bisschen höher, und wir recken die Köpfe in den Wind und stellen die Ohren noch ein bisschen mehr.

Ein überraschender Spaziergang
Ein überraschender Spaziergang
Wir mit Familie Weiss
Wir mit Familie Weiss
Wir am Ziehen!
Wir am Ziehen!

Und damit sind wir nun am Ende unserer Reportage angelangt. Und wir hoffen, Sie liebe Leser haben sich begeistern lassen, von uns und unseren Erlebnissen.

Und mit unseren ganzen neun HS (sprich Hundestärken) sind wir nun schon wieder unterwegs zu neuen Taten.

 

Mit vielen, lieben Grüssen

Euer Oberönzer Huskyrudel

Urnerboden bei Nacht
Urnerboden bei Nacht