Eagle
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On Tour zum Gotthard-Pass

17./18.9.2020

Der rote Pfeil zeigt unseren Lagerplatz
Der rote Pfeil zeigt unseren Lagerplatz

Als ich Frauchen fragte, wohin wir denn diesmal fahren würden, sagte sie mir: "Wo`s kühl ist, wo wir ganz am See sind und wo wir wandern können". Und dann studierten wir zusammen den Herrn Gugel, oder wie der Kerle heisst, dem man immer schreiben kann, wenn man etwas nicht weiss.

Und siehe da, er liess uns nicht im Stich, prompt kam die Antwort: Passo San Gotthardo, links vom Lago della Piazza. Dann also nichts wie los! Ich speicherte mir noch kurz dieses Bild in meinem Kopf, (für alle Fälle). Aber nach gut zwei Stunden Fahrt, wobei Frauchen sehr darauf achtete nicht mit hundert Sachen um die Kurven dieses Gotthardpasses zu jagen, kamen wir genau da an, wo Google uns vorgeschlagen hatte. Und wahrlich, uns blieb der Speichel weg: Dieser Platz konnte sich sehen lassen!


Für uns gab`s dann zuerst mal so einen deftigen Happen zum nagen, bis Frauchen unseren Lagerplatz richtig installiert hatte, und wir hatten Zeit uns an die 2104 M.ü.M. anzupassen.

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Bei einer gemeinsamen Sitz beratschlagten wir dann das weitere Vorgehen für diesen Tag. In einem Punkt waren wir uns schnell einig: Alle wollten wandern gehen. Da sah ich meinen herzkranken Kumpel  Amarok nun doch etwas besorgt an, aber der hatte es sich in den Kopf gesetzt, und da kann man dann gar nichts ändern, aber auch gar nichts, das kennen wir zur Genüge. Und schon brummelte er mich an:" Schau doch nicht so blöd, ich will ja wandern gehen, nicht rennen, also!" Schon gut schon gut mein Freund, nur keinen Ärger an diesem herrlichen Tag.

Das Wetter war uns auch sehr wohl gesonnen, die Sonne schien, aber mit einem auffrischenden, teilweise recht zügigen Wind, war auch das Warten im Auto für die Zurückbleibenden angenehm.

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Unser Jungspund, (hihi, zehn Jährig) der Blizzi, musste und durfte natürlich als erster gehen, sein Zwerg im Schlepptau. Wauh, sie seien auf einer grossen Festung gewesen, erzählten sie nachher. Alles hätten sie erkundet, über Festungswälle gespäht, als sie keinen Feind erblickt, drauf rauf gestiegen und über`s ganze Schweizerland geschaut, die Nase in Schiessscharten gesteckt, wobei sie nachher nicht mal schwärzer gewesen sei als vorher, (die Nase), zu Stolleneingängen vorgedrungen, treppauf, treppab...  Super, mega, granaten-mässig spannend, bellte Blizzi.

Apropo`s Granaten. Ich habe dann meinem Blizzi erklärt, damit sei er wohl gar nicht so daneben, da seien überall Bunker von unserem Militär, und da drinn habe es ganz bestimmt irgendwo Granaten.

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Merkur und seine Ice blieben sozusagen im "Flachland" auf ihrer Wanderung. Sie waren ganz begeistert von Fauna und Flora wie sie sagten, (Fauna? und Flora??zugegeben, da muss ich dann Herrn Gugel konsultieren). Und Old Merkur freut sich ja so an allem was er noch tun kann, nur muss eben seine beste Freundin Ice an seiner Seite sein, dann fühlt er sich sicher.

So machte es ihm, wie man sieht, nicht mal was aus, durch ein sumpfiges Hochmoor zu stapfen. Auf seine alten Tage hat er also auch das noch erlebt. Durch einen kleinen See gepaddelt, und zu Hause in den Oeschenbach will er nie rein.

Endlos geschnüffelt hätten sie, lächelte Ice versonnen, haach, was da alles so durchgegangen sei, vor ihnen, unbeschreiblich. - Und so bleibt es denn auch, unbeschreiblich, weil die Beiden mir nämlich nicht mehr erzählten, gibt es auch nicht mehr zu schreiben.

Yukon und Amarok waren eigentlich ein ungleiches Wander-Paar, aber weil Yukon mit allem und jedem klarkommt, hatten auch diese Beiden ihren Spass an dem Unternehmen.

Er sei super drauf gewesen, grölte Yukon bei ihrer Rückkehr, hier oben mit diesem ständigen kühlen Wind um die Ohren, sprich, für ihn wichtig: um die Nase, sei es null problemo gewesen überall herum zu kraxeln wie eine Gotthard-Berg-Ziege. Und eben diese "Gwundernase" in alle Himmels-richtungen, in jedes Loch und über jede Mauer zu strecken, steuerte Frauchen, auf den Reisszähnen lächelnd, zum Erzählten bei.

Aber immer habe er Rücksicht auf Amarok genommen, zurückgeschaut und auf ihn gewartet, oder ihn gefragt ob er auch raufklettern wolle, respektiert, wenn dieser verneinte und dann auf ihn gewartet, wenn er stattdessen in Bächlein rumspritzen oder an all den vielen verschiedenen Bergblümchen herumschnüffeln wollte.

Einmal habe er sogar Heidelbeer-stauden gefunden, erzählte Amarok, und der Speichel tropfte ihm dabei aus der Schnauze, leider seien aber keine mehr dran gewesen. Und ursprünglich habe es dran gehabt, diesen Duft rieche er schliesslich auf hundert Meilen gegen den Wind. Auch ein paar Taucher hätte er gesehen, aber nicht im Wasser, die seien im Boden gesteckt.  Das gebe ihm extrem zu denken... An dieser Geschichte zweifelte ich dann allerdings doch sehr. Nun gut, ich würde mit Frauchen ja auch noch meinen Rundgang machen und mir das dann noch genau anschauen.


Und dann kam Frauchen noch mit mir auf eine Besichtigungstour, mit mir ganz alleine. Das geniesse ich immer mächtig, ab und zu mit ihr alleine unterwegs zu sein. Zu unserer gemeinsamen Zeit gehört es dann immer auch, sich hinzu setzen und dann kuschele ich mich so fest an sie ran, dass ich sie manchmal fast umstosse. Aber sie lacht dann nur, nimmt mich in den Arm und flüstert mir liebevolle Worte ins Ohr. - Und, sagt mal ehrlich, seht ihr auf ihrem T-Shirt dieses Bild? Erkennt ihr, wer das ist?

Wir sind dann zusammen auch etwas herumgekraxelt; ja ich weiss, meine Arthrose. Aber einmal halt wieder ein bisschen über die Leinen schlagen, zumal in dieser grandiosen Gegend, das musste einfach sein und Frauchen gibt mir ja sowieso jeden Tag dieses entzündungshemmende Schmerzleckerli. Aber ich würde sogar etwas Schmerzen in Kauf nehmen, wenn ich sowas wunderbares mit Frauchen erleben kann. (Hab übrigens anderntags meine Hüften nicht mehr gespürt als sonst auch.) Schliesslich gibt es ja den Spruch "Ein Indianer kennt kein Schmerz", und ich füge ihm die Wahrheit hinzu "und der Husky zeigt ihn nicht".

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Diese Sache mit dem Taucher habe ich mir dann noch genauer angesehen, an Land und im Wasser. Weil, eigentlich sollte man ja den Rest dieser Figur, die Beine und so, unten im Wasser sehen. Aber niet, da war nichts. Na also abgetaucht bin ich aber deswegen nicht, soo wichtig ist mir die Sache nun doch auch nicht, ( oder ich müsste ehrlicherweise schreiben) so sehr liebe ich das Wasser nun auch nicht. Also bleibt dieses eine Erlebnis wohl ein Rätsel.

Wer weiss, all ihr, die ihr das hier lest, vielleicht weiss ja jemand von euch Bescheid über diese "Erdmännchen". Dann dürft ihr es mir sehr gerne schreiben und ich werde meinen Text ergänzen.

Alle, damit meine ich Frauchen inklusive, futterten wir danach mit grossem Hunger ein mitgebrachtes, frühes Abendessen. Ich sass dabei grad neben Frauchen und konnte somit immer in ihren Napf schielen. Waaauh, hatte ich Lust gehabt auf diese Cervelats. Aber Frauchen wollte in dieser Hinsicht leider, leider  so gar kein Musikgehör haben...

 

Anschliessend machten wir dann in dem schön kühlen, Wind und Sonne abseitig stehenden Auto einen herrlichen Nuck. ---


Als Frauchen eine gute Stunde später aufstand und fragte, wer mit wolle zum Spazi gehen, war vor allem ein Jaulen zu hören: Natürlich das von Nimmersatt Blizzi. Yukon beschloss nach einigem Hirnen, dass er eigentlich auch noch mal gehen könnte, schlafen könne er dann Nachts.

Ich schielte nur kurz zu Frauchen, sie verstand. Wauh, nicht mal der Zwerg meldete sich aus der obersten Box zu Schrei, von wo sie doch einen tollen Überblick hat und normalerweise  immer alles lautstark kommentiert. Was ist mit ihr los Frauchen, du musst unbedingt hinschauen, das ist nicht normal.

Aber, ihr Leser malt ein Kreuz an die Decke, der Zwerg schlief ganz einfach und bekam von allem nichts mit, so hundemüde eben war sie von dem Herum-klettern am Nachmittag. Unser Zwerg, wieder mal für eine Überraschung gut! Aber dann nichts wie los, ihr drei, bevor sie erwacht und den Gotthardpass ins Wanken bringt mit ihrem Geschrei.

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Glücklich strahlend kamen die drei später zu uns zurück, man sah es an ihren Schnauzen, an den Augen, es hatte ihnen gefallen.

Man sah aber auch, dass sie jetzt wirklich müde waren, und eigentlich kaum noch was bellen wollten. So lagen wir denn alle, bei geöffneter Schiebetür und frischer Luft, in unserem Wohnauto und schauten auf die zunehmend wunderschöne Abendstimmung hinaus.

Es war ruhig, absolut friedlich, Autos fuhren keine mehr, nur ab und zu gingen Menschen auf Gassirunde an uns vorbei, warfen uns ein Grussbell rüber, oder auch nicht....

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Der nächste Morgen empfing uns mit einer grandiosen Stimmung - wir sassen einfach nur da, am Ufer des See`s und schauten zu... (sogar der Zwerg).

 

Aber irgendwann, nach einem ausgiebigen Frühstück für Frauchen und einem getrockneten Rippenknochen aus der Metzgerei für uns, wurde es einfach Zeit aus dieser wunderbaren Natur zurück ins Alltagsleben zu gehen.

Ein letztes Mal machten wir alle noch eine Runde über Stock und Stein, dann ging`s Richtung Heimeli.

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