Schlittenhunderennen Kandersteg 16./17.2.2013

Amarok
Amarok

15.2.2013

Wir haben natürlich schon am Freitagmorgen gemerkt, dass da etwas im Gange ist. Frauchen hat alles mögliche und Unmögliche ins Auto geladen.

Und kurz bevor wir losfuhren, kamen noch Louis und Margot zu uns, unsere Doghändler, sagt Frauchen. Was dieses Wort allerdings soll, wissen wir auch nicht, wieder eins von diesen Menschen-Worten, die man so leicht missverstehen kann. Auf jedenfall haben die beiden mit uns Dogy`s noch nie Händel gehabt. Aber sei`s drum, wir freuten uns mächtig, denn es zeigte sich, dass sie auch mit kamen.

 

Und ausgestiegen sind wir dann gegen 15`00 in Kandersteg, und --- wow, da waren schon viele Kollegen da und es herrschte ein emsiges Treiben und Heulen. Und als wir die Lautsprecherstimme hörten, da flippte Snow fast aus. "Hey Kumpels, jetzt weiss ich was kommt: Wir starten an einem Schlittenrennen, die kenn ich, diese Töne, wau wau wau, ist das toll!!" Und sogleich fing er an mit seinem unvergleichlichen Spulen und Scharren und Adrenalin aufbauen.

Unser Steak-Out
Unser Steak-Out
Snow am "hypere"
Snow am "hypere"

Aber zuerst wurde nun das ganze Steak-Out aufgebaut, Frauchens Nachtlager bereit gemacht, die Küche instand gesetzt und die Toilette installiert, das Auto isolierend abgedeckt. Ja, das sind alles wichtige Dinge, die vor der ersten Nacht gemacht werden müssen.

Frauchen musste sich noch die Startnummern abholen und das Startgeld bezahlen, sonst wären wir ja schon von anfang an  aus dem Rennen gewesen. Später sassen wir dann alle noch ein bisschen beisammen und genossen einen Schlummerknochen bei Nacht.

 

Und anderntags sollte unser Rennen sein, ausser Snow, für uns alle das erste Schlittenrennen unseres Lebens.

Yukons Loch für Frauchen
Yukons Loch für Frauchen
Flirten mit Doghändler
Flirten mit Doghändler
Schlummertrunk/-knochen
Schlummertrunk/-knochen

16.2.2013

Also gestern abend ging Frauchen mit unseren Doghändlern noch zum festlichen Nachtessen, sie hat nämlich heute Geburtstag. Was wir unserem Frauchen geschenkt haben?

Ha, natürlich einen tollen Platz auf der Rangliste!!

Aber nun schön der Reihe nach.

 

Frauchen wurde heute von Louis und Margot  zum Frühstück ins Hotel eingeladen. Und lustig ist: Margot hat nämlich morgen Geburtstag, und so haben sie zusammen ein herrliches Frühstück gefressen, mit ganz vielen verschiedenen Gudeli.

Frühstück mit den Doghändlern
Frühstück mit den Doghändlern
Viele verschiedene Gudeli für Frauchen
Viele verschiedene Gudeli für Frauchen

Yukon
Yukon

Und nachher kamen wir dann an die Reihe, und den Rest des Tages, das muss ich schon sagen, drehte sich alles nur noch um uns.

 

Frauchen machte für uns einen Zeitplan, und der sah so aus:

- 11`00 wässern, und zurück in die Box

- 12`20 raus aus der Box und bisele

- 12`40 anschirren

- 12`50 einspannen

- 12`52 geplante Starzeit zum Rennen

 

Und nach diesem Plan wurde dann gearbeitet, minutiös, das kann ich euch sagen. Aber alles funktionierte bestens, wir wurden immer aufgeregter und Frauchen immer ruhiger, wenigstens nach aussen ---

Wässern...
Wässern...
Anschirren...
Anschirren...
Zeitvergleich...
Zeitvergleich...

Die letzten Minuten vor dem Start!

Wir vier sind angeschirrt, dh. Snow, Eagle, Blizzard und ich, und natürlich Frauchen selbst. Sie trägt auch ein Geschirr, aber ziehen kann sie mit dem wohl nicht, so wie das ausschaut. Aber eine grosse Nummer ist drauf, damit sie weiss, wann wir starten müssen.

Ich merke schon wie oft Frauchen auf die Uhr schaut. Das ist nämlich eine wichtige Lektion, die sie bei einem Musher, bei dem sie selber lange Doghändler war, gelernt hat: Neulinge spannen immer viel zu früh ein, und dann werden wir halb wahnsinnig, bis wir endlich starten können, und so sind die Probleme schon fast vorprogrammiert. Daran hat sich Frauchen erinnert und machte es nun nicht so.

Wir haben uns dann beim Einspannen natürlich auch vorbildlich benommen, mussten uns sogar plötzlich beeilen, weil eine Start-Nummer vor uns ausgefallen war.

Beim Einspannen...
Beim Einspannen...
Blizzi und ich
Blizzi und ich
Kurz vor dem Start
Kurz vor dem Start

Und dann ging plötzlich alles sehr schnell, und der Fotograf kam nicht mehr mit, weil er helfen musste, uns auf der Startlinie zu halten.

5-4-3-2-1 und goooo!....

Und wir gingen, und wie!!! Es nahm Frauchen fast den Atem, da hinten auf dem Schlitten. Wir hatten zu tun mir Rennen, sie damit zu steuern und auf den Kuven zu bleiben...

 

Kurvenfeeling
Kurvenfeeling
In voller Action
In voller Action
Vooorbei!
Vooorbei!

Ja, das war ein richtiges Rennen, und an einem solchen gibt man alles!

Und Frauchen hat uns angefeuert, uns gelobt, uns gelenkt. Und wir haben überholt, und wurden überholt, haben uns motivieren lassen von jeder Kurve, um schnell schauen zu gehen, was wohl hinter der nächsten kommt.

Dann sahen wir vor uns plötzlich wieder zwei paar spitze Ohren und sonst nichts, aber wir wussten sofort, dass das Rivalen von uns sein mussten und legten einen Gang zu um sie zu fressen.

Und es ging bergauf und bergab, durch Wäldchen und zwischen Häuser hindurch, entlang einem Seelein, es gab viele Abzweigungen, wo Snow sein ganzes Können zeigte. Er machte nicht einen einzigen Fehler, unser Rennchef, jeden Befehl seitens Frauchen führte er sofort und promt aus, das ist schon ein Phänomen, wie er das macht. Ich jedenfalls könnte das nicht. Klar, wir haben ihm geholfen, indem wir ihm blind nachfolgten, wenn er die Richtung wechselte, und wir haben Tempo gemacht, und das ist ja schliesslich genau so wichtig.

Rauf und runter...
Rauf und runter...
Kurz vor dem Ziel
Kurz vor dem Ziel
Letztes Duell
Letztes Duell

Und mit dieser Nummer 71 lieferten wir uns die reinste Verfolgungsjagd.  Und obwohl Frauchen immer sagte, wir machten das Rennen nur für den Plausch, und damit wir mal einen anderen Trail zu riechen bekämen, packte uns jetzt der blanke Ehrgeiz.

Wir konnten uns das nicht bieten lassen, dass die uns so kurz vor dem Ziel noch überholten. Wir mobilisierten die letzten Adrenalinreserven, Frauchen rief uns zu, dass wir das schaffen würden, und die Zuschauer entlang dem Trail schrieen hopp-hopp - und wir schaften es, juhuuuuu!

---

Und dann kam das Schönste: Was hat Frauchen uns gelobt, umarmt, geküsst, gestreichelt. Und sie selber weinte fast vor Freude über uns. "Meine Bande, meine tollen Hunde, ihr seid wahrlich die Besten", sagte sie immer wieder, und konnte nicht von uns lassen.

Weil wir alles Tierschutzhunde sind, ein zusammen gewürfelter Haufen aus Nord und West, ohne irgendwelche Rennerfahrung, darum ist Frauchen sooo stolz auf uns...

Bäuchlein kühlen
Bäuchlein kühlen
Danke Eagle!
Danke Eagle!
Loben und streicheln
Loben und streicheln

Super, Blizzard!
Super, Blizzard!
Chenook
Chenook

Eine Stunde später traten dann wir noch an, zum Happy-Dog-Rennen.

Das ist eine feine Sache, das wurde extra für solche wie unsereins gemacht, die wir etwas langsamer sind und das ganze nicht so eng sehen. Und unser gutes Frauchen hat gedacht, da könnten wir doch mitmachen: Borea, Ice, Amarok und ich.

Geagt, getan.

Und nicht dass ihr etwa meint, das sei eine Lahri-Fahri-Sache gewesen, wir sind unsere 5km genau so abgespult, wie die andern ihre acht, unsere Zeiten wurden auch gemessen, und wir bekamen sogar ein Zertifikat. Und Borea war mit mir zusammen im Lead, und wir haben das toll gemacht, gell Frauchen, obschon du halbwegs gedacht hast, wir würden vielleicht den Trail nicht finden. (also so was!)

Klar, Ice konnte es  nicht sein lassen, sich im Tiefschnee zu kugeln, ist ja schliesslich auch ihr Markenzeichen. Und wegen Amarok gab es ein paar Mal einen Tangel, weil er vor lauter Herumgaffen die Zugleine zwischen die Beine bekam, und er schafft es ja einfach nicht, sich selber wieder daraus zu entwirren, das Riesenbaby!

Gut, der Vollständigkeit halber muss gesagt werden, dass Borea und ich einmal, als es steil bergauf ging, nicht wiederstehen konnten, einem arg verführerischen Duft neben dem Trail hinterher zu schnuppern.

Aber eben, wir sehen das ganze halt nicht so eng, und deshalb hat solches Platz, und deshalb macht es auch so Spass!

Und - die Letzten wurden wir trotz alledem auch nicht. Warum also stressen?!

Wir, die Happy-Dog`s
Wir, die Happy-Dog`s
Im Startgelände
Im Startgelände
Unterwegs
Unterwegs

17.2.2013

Etwas Wichtiges darf natürlich auch nicht vergessen werden:

Die Aufgaben, die unser kleiner Zwerg während der ganzen Zeit inne hatte: Menschen anlocken, auf  das Inventar achten, Material testen, Pfoten schonen, Auskünfte erteilen, Fotoshootings koordinieren usw.usw....

Menschen anlocken...
Menschen anlocken...
Material testen, Pfoten schonen
Material testen, Pfoten schonen

Snow, der Leader
Snow, der Leader

Und noch etwas sei erwähnt: Frauchen meinte eigentlich, im zweiten Lauf seien wir dann langsamer, da uns ja die Schnelleren nicht mehr überholen, weil sie vor uns starten. Somit hätten wir weniger Motivation.

Frauchen, Frauchen!!! Was hast du nur für Ideen!

Ich hab  nämlich per Zufall gehört, wie du das zu unseren Doghändlern gesagt hast. Das hab ich mir natürlich hinter meine weissen Ohren geschrieben für anderntags. Und was war das Resultat?

Ja liebe Menschen alle, die ihr diese Reportage lest, Frauchen hat dann am zweiten Tag eins über`s andere Mal gesagt:"Sie sind wirklich so schnell, meine Pelztiere sind wirklich so schnell! Es lag also nicht an der Motivation durch andere nein, sie sind wirklich so schnell!!!"

 

Ach, was bin ich so stolz und zufrieden, dass wir vermochten, unser Frauchen so glücklich zu machen!

Rangliste offiziell
Rangliste offiziell
Rangliste Happy-Dog
Rangliste Happy-Dog
Zertifikat
Zertifikat

Und nun gilt es noch einen ganz besonderen Husky-Dank zu heulen: Hooooooooouuuuuuuuuuuuu an unsere beiden Doghändler, ihr seid einfach perfekt!! Und unterdessen wissen wir ja auch, was dieses Wort bedeutet. Und bitte kommt wieder, wir liiiiiiiiiiiieeeeeeben euch so!!!!!

 

Unsere Freundin Margot
Margot mit mir
Louis mit Eagle
Louis mit Eagle

So, damit sind wir mit der  Reportage über unser erstes und erfolgreiches Schlittenhunderennen am Ende. Ich hoffe, wir haben in Ihnen auch ein bisschen Nervenkitzel auslösen können, und sie haben während dem Lesen mit uns mit gefiebert.

Wir werden auf jeden Fall nächstes Jahr wieder gehen, (damit wir einen andern Trail riechen können, meint Frauchen.) Hihihi, wenn sie wüsste...

 

Und Sie, liebe Leser, möchten Sie gerne einmal mitkommen und uns Life sehen? Dann melden Sie sich doch einfach mal bei unserem Frauchen. Wir würden uns freuen.

 

Mit freundlichen Grüssen

Ihr Oberönzer Schlittenhundeteam

Schlittenhunderennen Kandersteg 16./17. Februar 2013
Schlittenhunderennen Kandersteg 16./17. Februar 2013

 (Fotos L. Vetter und M. Adam)